Chaim Horn
Chaim Horn wird am 10. Juli 1902 in Piotrków Trybunalski in Polen geboren. Um 1920 siedelt er sich in Brandenburg an der Havel an. Dort heiratet er 1925 Machla Stanger. Das Paar besitzt die Bürstenfabrik „Brandenburger Bürsten-Industrie“. 1926 kommt ihr Sohn Max zur Welt, 1930 ihre Tochter Ruth. 1939 muss das Ehepaar seine Fabrik weit unter Wert verkaufen. Die Auswanderungsbemühungen der Familie scheitern und sie zieht nach Berlin.
Der Vater Chaim leitet die Zurichterei der Blindenwerkstatt Otto Weidt, in der Borsten und Rosshaar aufbereitet werden. Sein Sohn Max ist hier als Lehrling beschäftigt. Anfang 1943 taucht Familie Horn unter. Otto Weidt stellt ihnen einen fensterlosen Raum in seiner Werkstatt als Versteck zur Verfügung. Die Tür wird durch einen Kleiderschrank verstellt. Anfang Oktober 1943 erfährt die Gestapo durch einen Informanten von dem Versteck. Im Zuge einer Razzia in den Werkstatträumen werden Chaim, Machla, Max und Ruth Horn festgenommen. Sie werden am 14. Oktober 1943 in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau deportiert und dort ermordet.