Leon Fichmann
Leon Leib Fichmann wird am 2. Februar 1884 in Czernowitz im damaligen Österreich-Ungarn geboren. Er nimmt am Ersten Weltkrieg teil. Leon Fichmann ist Kaufmann und betreibt mehrere Zigarrengeschäfte in Berlin. 1939 wohnt er in der Althofstraße 1 in Berlin-Steglitz. Seiner Tochter Ingeborg gelingt die Flucht nach England und Tochter Ruth flieht in das britische Mandatsgebiet Palästina. Seine 1918 geschlossene Ehe mit Charlotte Sydow wird am 31. Juli 1942 geschieden, vermutlich im beiderseitigen Einverständnis. Mit der Scheidung verliert Leon Fichmann jedoch den Schutz vor der Deportation, den ihm diese Ehe mit einer nicht-jüdischen Frau gewährt hat.
Leon Fichmann arbeitet 1941 als Bürsteneinzieher bei Otto Weidt. Er ist vermutlich infolge eines Augenleidens vollständig erblindet. Seine letzte Adresse vor der Deportation ist das Heim der Jüdischen Gemeinde in der Auguststraße 16. Leon Fichmann wird am 9. Dezember 1942 zusammen mit vier weiteren Mitarbeitern und einer Mitarbeiterin der Blindenwerkstatt in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau deportiert und dort ermordet.