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Emma Trostler

Die 1884 geborene Emma Trostler ist in den 1930er und 1940er Jahren Hausverwalterin der Großbeerenstraße 92 in Berlin-Kreuzberg und betreibt dort eine Wäscherei. Otto Weidt lernt sie spätestens 1936 kennen, als er seine Blindenwerkstatt in der Kellerwohnung im selben Haus eröffnet.
 
Nach dem Umzug der Blindenwerkstatt in die Rosenhaler Straße 39 zieht die jüdische Familie Horn um 1940 in die Kellerwohnung ein. Vater und Sohn arbeiten für Otto Weidt. Als die Horns Anfang 1943 untertauchen, vermittelt Weidt die Kellerwohnung an Karl Deibel, der dort in den folgenden Jahren politisch und „rassisch“ Verfolgte versteckt.
 
Emma Trostler hilft nicht nur, indem sie als Hausverwalterin die illegalen Tätigkeiten duldet, sondern unterstützt Weidt und Deibel auch bei der Versorgung der Untergetauchten. Emma Trostlers Wäscherei und Karl Deibels Kellerwohnung sind durch einen Geheimgang miteinander verbunden. Sie tauscht Otto Weidts Bürsten und Besen gegen Lebensmittel ein, kocht für die Untergetauchten und beschäftigt einige von ihnen illegal in ihrer Wäscherei.
 
Emma Trostler stirbt 1949 in Berlin.