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Theodor Görner

Seit den 1920er Jahren betreibt Theodor Görner, geboren 1885, eine Druckerei in der Rosenthaler Straße 26. Er ist ehemaliges Mitglied der SPD und Gegner der Nationalsozialisten. Ähnlich wie Otto Weidt beschäftigt er Juden, zunächst legal, später illegal mit gefälschten Papieren.

Im Sommer 1944 bemüht sich Görner, die 14-jährige „Halbjüdin“ Sinaida Zuckermann an einer höheren Schule anzumelden. In diesem Zusammenhang wird er als „Judenfreund" denunziert. Während der Verhöre und mehrwöchigen Haft erfährt die Gestapo von ihm über weitere Hilfsaktivitäten jedoch nichts. Wegen der „Kriegswichtigkeit“ seines Betriebes wird er entlassen. Obwohl ihm KZ-Haft angedroht wird, wenn ihm „nochmals judenfreundliches Verhalten zur Last gelegt wird“, beschafft er weiterhin Lebensmittel und Quartiere für Verfolgte.
 
1959 erfährt Theodor Görner Ehrung und Anerkennung als „Unbesungener Held“ durch den Berliner Senat und 1967 durch die israelische Gedenkstätte Yad Vashem als „Gerechter unter den Völkern“.

Theodor Görner