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Karl Deibel

Der Werbekaufmann Karl Deibel, geboren 1897, verkehrt in den Jahren 1938 bis 1945 in Kreisen politisch Gleichgesinnter, die u.a. Anti-Kriegs-Flugblätter an öffentlichen Orten verteilen. Otto Weidt lernt er spätestens 1943 kennen. In den Jahren 1943 bis 1944 arbeitet er im Versand der Blindenwerkstatt.
 
1942 beginnt Deibel illegal lebende Juden und politisch Verfolgte bei sich aufzunehmen. Um weitere Menschen beherbergen zu können, vermittelt Otto Weidt ihm seine ehemaligen Werkstatträume in der Kreuzberger Großbeerenstraße 92. Dort versteckt Deibel im Laufe der Zeit mehr als zehn Menschen.
 
Als Hermann Rachmann, einer seiner Schützlinge, gefasst wird, verrät er Karl Deibel an die Gestapo. Im Juli 1944 wird dieser festgenommen und verhört. Die Gestapo versucht vergeblich Informationen über untergetauchte Juden und ihre Helfer zu erhalten. Deibel wird am 9. Oktober 1944 wieder auf freien Fuß gesetzt. Kurz darauf wird er erneut verhaftet und mit anderen politisch „Verdächtigen” in Schönwalde bei Berlin interniert, wo er das Kriegsende überlebt.
 
1946 wird er als politisch Verfolgter und somit als „Opfer des Faschismus“ anerkannt und 1960 vom Berliner Senat als „Unbesungener Held“ geehrt.