Themen/Hedwig Porschütz

Hedwig Porschütz

Hedwig Porschütz, geboren 1900, ist seit 1940 offiziell als Lageristin bei Otto Weidt angestellt. Sie beteiligt sich an Weidts Hilfsaktionen und versteckt in ihrer Berliner Wohnung von Januar bis zum Sommer 1943 die Zwillinge Marianne und Anneliese Bernstein. Im März 1943 nimmt sie auch Grete Dinger und deren Nichte Lucie Ballhorn auf. Die Wohnung wird gelegentlich von Freiern besucht, da Hedwig Porschütz ihre Wohnung Prostituierten zur Verfügung stellt. Die Untergetauchten müssen dann die Wohnung verlassen.
 
Als im Sommer 1943 im selben Haus ein jüdisches Paar festgenommen wird, verlassen die Untergetauchten das Versteck. Hedwig Porschütz versorgt sie weiterhin mit Lebensmitteln und bringt Grete Dinger und deren Nichte zeitweise bei ihrer Mutter in Berlin-Schöneberg unter.
 
Hedwig Porschütz wird wegen „Hortung von Lebensmitteln“ zu anderthalb Jahren Zuchthaus verurteilt, die sie ab Oktober 1944 bis Kriegsende im Arbeitslager Zillerthal-Erdmannsdorf verbüßt.
 
Die Ehrung von Hedwig Porschütz als „Unbesungene Heldin“ lehnt die Berliner Senatsverwaltung für Inneres 1959 mit Verweis auf ihre frühere Prostitution ab.